Tagesgeldkonto oder Sparbuch? Das Sparbuch hat die Oma schon gehabt und dann auch die Kinder und Enkelkinder. Es ist eines der beliebtesten Varianten gewesen, um das verdiente oder geschenkte Geld gewinnbringend anzulegen. Stolz ging man mit seinem Buch zur Bank und hat Geld eingezahlt oder auch etwas abgehoben, weil man sich was leisten wollte. Es ist eines der risikoärmsten Möglichkeiten, das Geld anzulegen und Prozente zu bekommen. Ist immer wieder was eingezahlt worden, hat sich sehr schnell ein angenehmes Sümmchen gebildet, allerdings ist der Zinssatz sehr gering.
Gerade mal ein Prozent hat man auf sein Guthaben erhalten und da musste dann schon eine Menge auf der hohen Kante liegen, bis es sich wirklich rentierte. Viele Bürger haben noch immer ein Sparbuch, da sie der Meinung sind, dass dies eben die sicherste Variante ist. Diese Meinung ist allerdings in der heutigen Zeit nicht mehr anwendbar. Die verschiedenen Anlageformen haben sich in den letzten Jahren erheblich geändert und es bieten sich demnach viele verschiede Möglichkeiten an, mehr als ein Prozent auf sein Guthaben zu erhalten.
Das Tagesgeldkonto beispielsweise ist mit derzeit bis zu 1,5 Prozent wesentlich attraktiver und ebenso sicher wie das gute alte Sparbuch. Beim Sparbuch hat sich zudem der Prozentsatz nur erhöht, wenn eine gewisse Summe, die meist fünfstellig sein musste, erreicht wurde. Bei einem Tagesgeldkonto werden direkt ab dem ersten eingezahlten Euro die ausgeschriebenen Prozente gezahlt. Bei den Abhebungen ergeben sich weitere Vorteile. Das Sparbuch hat ein Limit, welches nicht überschritten werden durfte. Das Tagesgeldkonto ist täglich verfügbar und man seine Abhebungen oder Umbuchungen auf das Referenzkonto gestalten, wie man es eben gerade benötigt.
Allerdings wird zu jedem guten Angebot auch mindestens ein Nachteil geliefert. Bei einem Tagesgeldkonto ist dies die Tatsache, dass die Bank jederzeit den Zinssatz ändern kann und damit auch nach unten. Kündigungsfristen gelten bei beiden Möglichkeiten nicht und so steht es dem Kunden frei, sein Konto auf eine andere Bank zu wechseln, die eben höhere Zinsen bietet.
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Warum gibt es beim Tagesgeldkonto höhere Zinsen?
Beim Tagesgeldkonto werden meistens höhere Zinsen geboten als beim Sparbuch. Mit einem Tagesgeld-Vergleich ist dadurch auch sehr schnell die passende Bank für eine gefunden. Dennoch stellt sich die Frage, wie die Banken das eigentlich machen können mit den höheren Zinsen. Das ist natürlich eine bankinterne Abmachung, von der der Kunde gar nichts mitbekommt. Die Banken leihen sich nicht nur von der Zentralbank das Geld, sondern sie verschieben es auch untereinander. Hierbei ist der Euribor entscheident. Dieser Referenzzins wird täglich berechnet und anhand der Laufzeiten ermittelt und veröffentlicht.
Anstatt sich nun bei einer anderen Bank Geld zu leihen, greifen die Banken auf die Sichteinlagen ihrer Kunden zurück. Der Referenzzins wird somit gespart und der Kunde kann einen besseren Zinssatz erhalten, da die Bank ihn langfristig an sich binden möchte. Wird beispielsweise ein Jahreszins von 5,32 Prozent herausgegeben und vergleicht man nunmehr die Banken mit einem Tagesgeldkonto-Angebot, ist festzustellen, dass der Zinssatz niemals höher sein wird, als der Euribor. Ausländische Banken sind davon meist nicht betroffen, da für sie der Referenzzinssatz meist nicht gültig ist.
Ein weiterer und ausschlaggebender Grund ist die Neukundengewinnung. Je höher die Zinszahlungen sind, desto mehr werden sich für genau diese Bank entscheiden. In den ersten Wochen verdient die Bank jedoch nichts an einem Neukunden, da die Verwaltungskosten und die Vertriebskosten aufgefangen werden müssen. Doch kommt es zu einer längeren Bindung, haben sich die Ausgaben gelohnt und der Gewinn tritt ein.
Meist beläuft sich diese Verlustrechnung auf mehr als ein Jahr. Dennoch gehen die Banken davon aus, dass sie den Kunden behalten und das dieser auch andere Produkte kaufen wird. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein Depot handeln, um eine Wertpapieranlage oder auch einen Kredit handeln. Die genaue Kalkulation der Kosten für einen Neukunden können nur Bankangestellte wissen, denn es ist nicht eindeutig zu belegen, wie die Rechnung erfolgt und auf welcher Grundlage.
Vor- und Nachteile der Tagesgeldkonten
Das Tagesgeldkonto ist daher eine gute Alternative zum Sparbuch. Es besteht eine tägliche Verfügbarkeit und es werden keine Kündigungsfristen angegeben, wie bei einem Sparbuch.
Damit sind die größten Vorteile des Tagesgeldkontos angegeben:
- eine tägliche Verfügbarkeit
- keine Kündigungsfristen
- ein höherer Zinssatz auf das Guthaben.
Als Nachteil ist hierbei lediglich zu bemerken, dass es den Banken gestattet ist, den Zinssatz ohne jegliche Ankündigung zu ändern, so auch nach unten. Für den normalen Zahlungsverkehr ist ein Tagesgeldkonto nicht geeignet und so können keine Fremdüberweisungen vorgenommen werden.
Die angenehme Verzinsung ist ein weiterer Vorteil der Tagesgeldkonten. Bei der Angabe der Verzinsung auf ein Tagesgeldkonto wird immer Bezug auf ein Jahr genommen. So werden auch in den meisten Fällen die Zinsen jährlich gutgeschrieben. Es besteht dennoch die Aussicht, sich die Zinsgutschriften monatlich oder auch vierteljährlich buchen zu lassen. Die Vorteile sind bei den letzteren Varianten eindeutig. Das Zinsguthaben, wenn es denn auf dem Konto verbleibt, wird wiederum verzinst und der Gesamtbetrag erhöht sich stetig. So kann der Kunde aber auch entscheiden, dass er die Zinsgutschrift abhebt und darüber frei verfügt.
Als eher nachteilig wird angesehen, dass Überweisungen zwischen dem notwendigen Verrechnungskonto und dem Tagesgeldkonto meist bis zu drei Werktage in Anspruch nehmen. Die tägliche Verfügbarkeit ist dadurch bereits ein wenig eingeschränkt, denn erst wenn die Verbuchung abgeschlossen ist, kann über das Guthaben verfügt werden.
Zu einem Problem wird dieser Umstand allerdings erst dann, wenn sich das gesamte Guthaben auf dem Tagesgeldkonto befindet. Sollte nunmehr wirklich kurzfristig eine Anschaffung notwendig sein, besteht nur die Möglichkeit durch eine Überziehung des Referenzkontos oder durch Zahlung mit der Kreditkarte diese Anschaffung zu tätigen. Allerdings ist hierbei auch zu beachten, dass Mehrkosten entstehen – Überziehungszinsen und so weiter. Nachteilig ist auch das Referenzkonto. Für die Sicherheit ist das Referenzkonto immer notwendig und bietet einen ausreichenden Schutz vor unbefugtem Zugriff. Das notwendige Referenzkonto sorgt für die ausreichende Sicherheit, die für das Tagesgeldkonto gegeben werden kann.